Prof. Heinz-Albert Heindrichs

1930 in Brühl geboren. 2021 in seinem Wohn- und Arbeitsort in Gelsenkirchen gestorben. Er studierte Germanistik, Musik- und Kunstwissenschaft in Bonn und Köln. Später Filmkomponist, Theaterkapellmeister in Essen und Wuppertal, Dozent für Musiktheorie in Dortmund und an der Folkwang-Hochschule in Essen. Professur für Musik und Komposition. Teilnahme an diversen Happenings, u.a. mit Beuys, Gräsel, Vostell, und Entwicklung musikalischer Aktionen. Professor Heindrichs schreibt Laut-Gedichte und hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula Heindrichs sieben Buchbände der Europäischen Märchengesellschaft herausgegeben. Auszeichnungen (Auswahl): Kölner Kompositionspreis, Brüsseler Kammermusikpreis, Europäischer Märchenpreis. Veröffentlichungen (Auswahl): Das lyrische Gesamtwerk erscheint im Rimbaud-Verlag: 1: Traumschutt. In der Kelter. 2: Fort von wo. Verloren die Form. 3: Honigklavier. Vor der Stille. 4: Unter dem Horizont. Weil es dich gibt. 5: Aus der Rosenschlucht. Über die Lichtung. 6: Du nicht zu halten. Weißt du das Wort. 7: Die Nonnensense 8: An mich. Flugpost. 9: Atem für Atem. Von Jahr zu Jahr. 10: Erinnern Erwarten. Je dunkler es wird. 11: Verhüllte Sonne. Blühender Staub. 12: Über uns in uns. Vor niemandes Ort. 13: Gezählte Tage. Im freien Fall. 14: Frühe Gedichte 15: Coda I / Coda II.

Heinz-Albert Heindrichs: "Vier Honiggedichte für Joseph Beuys"
Heinz-Albert Heindrichs: "Vier Honiggedichte für Joseph Beuys - aus dem Jahre 1977". Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs: "Zehn Gedichte für Ruth"
Heinz-Albert Heindrichs: "Zehn Gedichte für Ruth". Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs: "Interview"
Heinz-Albert Heindrichs: "Interview". Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs - Das musikalisch lyrische Werk
Gordian und Sebastian Heindrichs im Gespräch mit Michael Em Walter. Anlass war der zweite Todestag des Gelsenkirchener Künstlers Heinz-Albert Heindrichs. . Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs "Klavierfragment 1959"
Rainer Maria Klaas live im Kulturraum Die Flora Gelsenkirchen. Anlass war der zweite Todestag des Gelsenkirchener Künstlers Heinz-Albert Heindrichs. Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs "Klaviersonate 1959"
Rainer Maria Klaas live im Kulturraum Die Flora Gelsenkirchen. Aufgenommen von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinz-Albert Heindrichs - Gedichte - Rezitation Markus Kiefer - Improvisation Michael Gees
Kunstraum Die Flora in Gelsenkirchen, 12. März 2023. Die Veranstaltung "Atem für Atem" fand am 2. Todestag des Gelsenkirchener Künstlers Heinz-Albert Heindrichs statt und stellte sein Können als Zeichner, Musiker und Lyriker vor. Seine Gedichte sind in zahlreichen Bänden im Rimbaud Verlag Aachen erschienen. Grundlage für die Lesung war Bd. XVII: Grün vor Blau • Über die Grenze. 2015. Aufgenommen von Karl-Heinz Gajewsky.

Heinrich Peuckmann

Heinrich Peuckmann geboren 1949 in Kamen, verstorben 2023. Er legte sein Abitur 1968 am Aufbaugymnasium in Unna ab. Einer seiner Klassenkameraden war der Schauspieler Dieter Pfaff. Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und evangelischen Theologie in Bochum arbeitete Peuckmann von 1974 bis 2011 als Lehrer am Städtischen Gymnasium in der Stadt Bergkamen und wurde Mitglied der GEW und IG Druck und Papier. Seine Arbeitsgebiete als Schriftsteller waren Gedichte, Erzählungen, Romane, Essays, Reportagen, Theaterstücke, Hörspiele, Kinderbücher und Krimis. Bekannt geworden sind zwei Romanreihen von Peuckmann: einmal seine Krimiserie um den Kommissar Anselm Becker und daneben seine Reihe mit Ruhrgebietsromanen (u. a. Flucht in den Berg, Schattenboxer, Saitenwechsel, Leere Tage). 1988 wurde Peuckmann mit dem Förderpreis für junge Künstler ausgezeichnet. Er war Mitglied des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt. Er war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, im Verband deutscher Schriftsteller, in der literarischen Vereinigung „Die Kogge“ und in der Krimiautorenvereinigung „Das Syndikat“. Bei der PEN-Jahrestagung 2013 in Marburg wurde Heinrich Peuckmann in das Präsidium und am 10. Mai 2019 in Chemnitz zum Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland gewählt. Er hatte 2006 an der Tongji-Universität in Shanghai sowie 2007, 2008 und 2012 an der Fremdsprachenuniversität Jiaotong-Universität in Xi’an eine Gastdozentur „Deutsche Literatur“ inne. In seiner Rede bei der turbulenten PEN-Hauptversammlung in Gotha im Mai 2022, bei der es um die Zukunft des PEN-Zentrums und seines umstrittenen Vorstands unter Deniz Yücel ging, wies Peuckmann darauf hin, dass die Liste seiner Werke unter seinem Wikipediaartikel viel länger sei als diejenige Yücels. Dass Peuckmann auf der Tagung in seinem Amt als Generalsekretär bestätigt wurde, war nach Darstellung Ralf Sotschecks einer der Hauptgründe für den Eklat, der zum Rücktritt Yücels führte. Peuckmann war Vater von drei Söhnen und lebte in seinem Geburtsort Kamen in Nordrhein-Westfalen. (Quelle: Wikipedia). Peuckmann schrieb Romane, Lyrik, Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke, Reportagen, Glossen und Kindergeschichten. Für "Ohrenbär" hat er mehrere Radiogeschichten geschrieben. "Der Sommer fällt", "Der Sohn der Tänzerin" (Kurzgeschichtenband). Zuletzt erschienen die Erzählungen "Der Vorwärtsfahrer". Auszeichnungen: Förderpreis für junge Künstler, Dortmund.
www.heinrich-peuckmann.de

Heinrich Peuchmann liest "Der Vorwärtsfahrer"
Heinrich Peuckmann live in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, 12.11.2019. Veranstaltung 50 Jahre VS.

Heinrich Peuckmann liest aus "...und sammle Bilder"
Heinrich Peuckmann live in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, 12.11.2019. Veranstaltung 50 Jahre VS.

Literarische Werkstatt Gelsenkirchen

Im Ruhrgebiet haben sich ab den 60er Jahren mehrere Arbeiter:innen zusammengeschlossen, um Schreibwerkstätten zu gründen. Sie wollten nicht nur Gedichten oder Kurzgeschichten schreiben, sondern auch politisch Zeichen setzen. Am innovativsten hat sich die Literarische Werkstatt Gelsenkirchen gezeigt, deren Arbeit bis heute nachwirkt (Quelle: WDR 5, Neugier genügt). Klaus Peter Wolf über die Literarische Werkstatt Gelsenkirchen: Die Literarische Werkstatt Gelsenkirchen Josef Büscher war sehr wichtig für die Stadt Gelsenkirchen und seiner Schreibschule verdanken viele junge Autoren eine Menge. Zu den Gästen der LWG, die uns kollegial verbunden waren, gehörten auch Josef Reding, (lange Zeit Vorsitzender des Schriftstellerverbandes NRW), Volker W. Degener (sein Nachfolger) und Max von der Grün. Als der verzweifelte Max von der Grün mit seinem Roman nicht weiterkam, fuhr er zu Josef Büscher, der sich wie immer mit Engelsgeduld, bei kreativen Problemen oder Schreibblokaden endlos Zeit für seine Schriftstellerfreunde nahm. Ich war ebenfalls mit Schreibproblemen im Hause Büscher. Natürlich ließ ich dem großen, von mir bewunderten Max von der Grün den Vorrang. Tante Waltraut (so wurde sie von vielen genannt) kochte mir einen Tee und tröstete mich über die Wartezeit hinweg. Ich will nicht behaupten, dass Josef Max die entscheidenden Stellen diktiert hat, aber es hörte sich für mich fast so an. Das klingt heute komisch, aber so war das damals, man diskutierte die Texte miteinander vor der Veröffentlichung heftig. Dadurch veränderten sich Texte. Meist wurden sie besser. Die LWG war in dem Sinne wirklich eine Werkstatt in der der Werkstattgedanke auch hoch gehalten wurde. Meine erste Kurzgeschichte wurde an einem Abend in einem fast chirurgischen Eingriff um zwei Seiten gekürzt. Das tat der Geschichte gut. Beteiligt an den Kürzungen waren Josef Büscher und Detlef Marwig, der praktisch jedes Adjektiv aus dem Text warf und Sätze die mehr als fünf Worte hatten, waren seiner Meinung nach sowieso zu lang. Er liebte die literarische Verknappung. Nicht alle Autoren hielten es aus, ihre Texte so zu diskutieren. Einige schreckte das auch ab. Sie kamen nie wieder, fühlten sich angegriffen und fertiggemacht. Für mich war es eine harte aber sehr, sehr gute Schule. Oft wenn ich mit einem Drehbuch sieben oder acht Leuten gegenübersaß, die daran herumnörgelten, (dem Produzenten war es zu teuer, dem einen Redakteur zu links, dem anderen zu unpolitisch, dem Regisseur zu verquatscht, dem Hauptdarsteller fehlten die Großaufnahmen), dachte ich an die Werkstattgespräche zurück und begann mich durchzusetzen. Ich hatte ja das große Glück in der Aufbruchstimmung der Literarischen Werkstatt Gelsenkirchen mit dabei sein zu dürfen. Da waren Lesungen große gesellschaftliche Ereignisse. Meist reichten die Stühle nicht. Die Zuhörer waren eine Stunde vor Beginn da, um gute Plätze zu bekommen. Es wurde heftig diskutiert. Da rannte auch schon mal ein so kritisierter Autor heulend raus, oder zerriss seine Texte. Da wurden Fragen nach der politischen Relevanz von poetischen Texten gestellt und so mancher junge Autor fand sich nicht im Elfenbeinturm wieder, sondern auf dem „heißen Stuhl“. Hugo Ernst Käufer, der Lyriker und Bibliothekar, war das Herz des Ganzen. Er ließ die Szene um sich rotieren. Josef Büscher leitete die „Schreibschule“, die zur LWG gehörte, und warf jeden raus, der glaubte, hier könne man seine Deutschnoten verbessern. Nachhilfestunden waren das nicht! Zumindest nicht für schlechte Schüler. Später übernahm Monika Kummerhoff die Schreibschule für eine Weile, und hat dort wahrlich gute Arbeit geleistet. Aber ohne das Kraftzentrum eines Hugo Ernst Käufer war sie chancenlos. Die Literarische Szene in Gelsenkirchen zog auch viele Künstler an, die nicht in Gelsenkirchen wohnten. Frank Göhre – der später neben seinen Krimis – auch viele Tatorte schrieb, war oft dabei, der Holzschneider Horst Dieter Gölzenleuchter, ja sogar HAP Grieshaber unterstützte die Arbeit von Hugo Ernst mit Malerbriefen von der schwäbischen Alp. Manche Bücher konnten nur erscheinen, weil Grieshaber oder Gölzenleuchter Originalarbeiten für Vorzugsausgaben stifteten. Die lagen dann vom Preis so hoch, dass dadurch der ganze Druck finanziert wurde. Es war ein Zusammenhalt, der ganz viel mit Freundschaften untereinander zu tun hatte. Man las sich vor, man half sich gegenseitig. Es gab Visionen literarischer und politischer Natur, über die heftig gestritten wurden. So einfach wiederholen lässt sich das nicht, auch nicht mit einem Büro und viel Geld – obwohl das helfen könnte (Quelle: homepage Klaus Peter Wolf).

Im Dienst der "kleinen Leute" – Gelsenkirchener Arbeiterliteratur. Spurensuche mit Simon Schomäcker
WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 02.03.2023 08:20 Min. Verfügbar bis 29.02.2024

Tobi Katze

Tobi Katze, eigentlich Tobias Rauh (* 12. April 1981 in Hamm) ist ein deutscher Autor und Slampoet. 2007 erhielt er für eine Kurzgeschichte über die Bewohner der Dortmunder Südstadt den LesArt-Preis der jungen Literatur in Dortmund. Seine erste eigenständige Buchveröffentlichung nach diversen Veröffentlichungen in Anthologien war 2012 die Sammlung „Rocknrollmitbuchstaben“ (erschienen im Blaulicht-Verlag), in der Kurzgeschichten und Bühnentexte vereint wurden. Für den Internetauftritt des Stern-Magazins startete er Anfang 2014 den Online-Blog Das Gegenteil von traurig, über zwei Jahre hinweg schrieb er dort über den (Arbeits-)Alltag und Umgang mit der Krankheit Depression. Infolgedessen erschien 2015 der Roman „Morgen ist leider auch noch ein Tag“ bei Rowohlt: Hier setzte sich Katze erneut humoristisch, jedoch nun in Roman-Form mit dem Thema Depression auseinander. Das Buch erreichte Platz 4 in der Spiegel-Bestsellerliste (Rubrik: Taschenbuch) und hielt sich einige Wochen in der Liste. Mit seinem Roman ging Katze auf deutschlandweite Lesereise, zusätzlich erschien es als Hörbuch. Tobi Katze ist neben eigenen Lesungen auch regelmäßiger Teilnehmer bei Poetry Slams, 2013 erreichte er das Finale des NRW-Slams in der Weststadthalle Essen. Gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Landesmeisterin von 2014, Sandra Da Vina, präsentiert er in Bochum regelmäßig das Programm „Das Leiden der jungen Wörter“. Auszeichnungen:2007: LesArt-Preis der jungen Literatur, 2013: Finalist NRW-Slam in Essen, 2014: Bielefelder Kabarettpreis Veröffentlichungen: Rocknrollmitbuchstaben. Blaulicht-Verlag, 2012. Morgen ist leider auch noch ein Tag: irgendwie hatte ich von meiner Depression mehr erwartet. Rowohlt, 2015, Immer schön die Ballons halten: Erwachsen werden ist ja sonst nicht unsere Art. Rowohlt, 2017. (Quelle Wikipedia)
www.derkatze.de

Tobi Katze - Morgen ist leider auch noch ein Tag - Trailer
Live-Aufzeichnung 2016 aus dem zakk, Düsseldorf.

Christoph Wenzel

1979 in Hamm geboren. Studium der Germanistik und Anglistik an der RWTH Aachen. Wenzel arbeitet als Herausgeber, Autor und Universtitätsangestellter. Werke (Auswahl): "zeit aus der karte" (Gedichte, 2005), "tagebrüche" (Gedichte, 2010), "weg vom fenster" (Gedichte, 2012). Wenzel ist mit seinen Gedichte in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften vertreten. Auszeichnungen (Auswahl): Arbeitsstipendien der Staatskanzlei NRW, der Kunstiftung NRW und des Landes NRW, Alfred-Gruber-Preis beim Lyrikpreis Meran. . Quelle: Wikipedia.

Christoph Wenzel & Michael Gees (Klavier) "Schwarzbuch"
Christoph Wenzel liest.

Sabine Hofmann

Sabine Hofmann wurde 1964 in Bochum geboren. Sie studierte Romanistik und Germanistik und arbeitete als Dozentin an der Universität Frankfurt am Main, wo sie auch Rosa Ribas kennenlernte. Gemeinsam schrieben sie Kriminalromane. Heute lebt sie in Erbach im Odenwald und schreibe mit großem Vergnügen Krimis, die in der Nachkriegszeit spielen.
www.sabinehofmann.net

Trümmerland - Ausschnitte aus dem gleichnamigen Roman"
gelesen von Demet Fey, Aufbau audio

Matthias Schamp

geboren 1964 in Bochum, aufgewachsen in Krefeld. Studium der Kunstgeschichte und Philosophie. Lebt als freischaffender Autor und Konzept-Künstler in Bochum. Seit 1990 Beschäftigung mit literarischen Grenzgängen und intermedialen Projekten. 2003 Lehrauftrag an der Bauhausuniversität Weimar für "Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien". Preise und Stipendien (Auswahl): Stipendium Willisau CH, Transfer-Stipendium des Landes NRW, Stipendium Künstlerhaus Kloster Cismar des Landes Schleswig-Holstein, Kunstkäfig-Stipendium der Sutter-Gruppe Essen, Artist in Residence (Northern Gallery for Contemporary Art Sunderland GB), Stipendium Künstlerdorf Schöppingen. Ausstellungen im In- und Ausland. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften (u. a. Schöpfer der Serie "Schlechte Verstecke" im Satiremagazin "Titanic") und Anthologien (z. B. Reclam Leipzig "Trash-Piloten, Texte der 90er"). Mehrere Einzelveröffentlichungen, u. a. "Kämm Dir den Lorbeer aus dem fettigen Haar", Sassfras-Verlag (Gedichte), "Den Berg hineinfressen", Corvinus-Presse (Gedichte), "26 Verlierer von A bis Z, garstige Grotesken", "Hirntreiben.EEG, ein Western-Roman", "Zärtliche Massaker, Neue Geschichten aus dem Ruhrgebiet" (alle erschienen in der edition selene, Wien). Der Westdeutsche Rundfunk produzierte sein Hörspiel "Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken".
www.der-schamp.de


Matthias Schamp: "Vorwärts marsch, ihr Mutagene!", ein Gesang
Matthias Schamp live, 02. November 2013, Gelsenkirchen. Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.

Der MYTHOS-GRILL in Litauen / Matthias Schamp & Goethe-Institut
Der MYTHOS-GRILL auf Einladung des Goethe-Instituts in Vilnius! Das vom Bochumer Künstler Matthias Schamp betriebene Unternehmen ist Pommesbude und alltagsarchäologische Spielstätte zugleich. 2013 eröffnete eine temporäre Filiale in der litauischen Hauptstadt. Das Video zeigt Impressionen vom Eröffnungsabend am 29. Juni und der Vilniusser Kulturnacht am 5. Juli.

SCHAMP-WENDLAND-MASCHINE im Intershop, Bochum
Der Auftritt ereignete sich im Februar 2010. Zu hören sind Passagen aus Schamps Longpoem: "Vorwärts marsch, ihr Mutagene!"

Matthias Schamp: "Sprechen in Anführungszeichen"
Film (ohne Ton) 2007. Die Frage ist nicht, was in den Medien gesagt, sondern vielmehr, was darin verschwiegen wird. Dieses Video ist für alle, die ein Misstrauen gegenüber Nachrichtensprechern hegen. Der unterdrückte Rest soll zutage gefördert werden! Aus gutem Grund kommt die Message ganz ohne Ton rüber -- gestisch, mimisch und mit fortlaufender Ticker-Zeile...

SHOPWINDOWREADING, Sunderland (GB)
High Street and Union Street - Monday, 22th January 2001 - a public event by Matthias Schamp

Institut bür Batrachtung
In der März 2019-Ausgabe des Instituts für Betrachtung unterhielten sich Philipp Höning und Thorsten Schneider mit dem Bochumer Künstler und Literaten Matthias Schamp, der sich selbst auch gerne als Ampelperformer, Zeichengeber oder Kontext-Hopper bezeichnet und in seinen Arbeiten High-Culture und Triviales gleichermaßen durchstreift. Er will sich nicht auf zu enge Genrekonventionen festlegen lassen – Kunst ist für ihn, wie er im Gespräch erklärt, eher Strukturbegriff denn Essenz.

Marcel Maas

Marcel Maas wurde 1987 in Oberhausen geboren. Maas legte sein Abitur am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen ab und studierte von 2005 bis 2011 Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Er war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste und künstlerischer Leiter des Literaturfestivals Prosanova. Mit Tilman Strasser, Lino Wirag und Jan Fischer tritt Maas als literarische Boygroup „Text, Drugs and Rock ’n’ Roll“ auf, mit denen er auch zwei Bücher veröffentlichte. Sein Debütroman Play.Repeat erschien 2010 bei der Frankfurter Verlagsanstalt, bei dazugehörigen Lesungen wird Maas mit einem abgestimmten DJ-Set begleitet. Im gleichen Jahr gründete Maas in Hannover gemeinsam mit Lutz Woellert die Event- und Performance-Agentur Die Spielmacher. 2012 erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler.Veröffentlichungen: Prokrastiniert Euch (Lyrik), 2013. Play. Repeat: Ein Prosa-Set(Roman), 2010. Anthologiebeiträge (Auswahl): Abendplanung, tiefes Haus In: Landpartie ZwanzigZehn. Rüsten zur Jagd (Gedichte) in: Landpartie 9. Edition Pächterhaus 2009. Beiträge in: Hildesheim schön trinken: 33 Ortsbegehungen. Edition Pächterhaus, Hildesheim 2008. Beiträge in: Kulturtagebuch. Leben und Schreiben in Hildesheim. Edition Pächterhaus, 2007 (Quelle Wikipedia).

Marcel Maas liest aus "Play. Repeat."
Aufnahme aus dem Jahr 2010

Prof. Dr. Fabian Wolbring

Fabian Wolbring wurde 1983 in Essen geboren. Nach dem Studium (2003–2009) der Anglistik und der Germanistik für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an der Universität Duisburg-Essen war er von 2009 bis 2011 wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Deutsche Literatur seit dem 18. Jahrhundert und Kulturwissenschaften der Universität Duisburg-Essen (Lehrstuhlinhaberin: Ursula Renner-Henke). Nach der Promotion 2014 in der Germanistik/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen war er von 2014 bis 2015 Studienreferendar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen am Gymnasium Mülheim-Broich. Seit 2020 ist er W2-Professor für Neuere deutsche Literatur und Literaturdidaktik (Gymnasium) an der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Medienreflexionskompetenz/Medialität als Schlüsselkonzept der Sprachreflexion im Literaturunterricht, kreatives Schreiben und Poetologische Kompetenz, Jugend- und Populärkultur (Schwerpunkt: Rap) und Lyriktheorie.
www.uni-marburg.de

Fabian Wolbring liest aus der Verkaufshalle am Wasserturm"
Fabian Wolbring live.

Hartmut Kasper

1959 in Wanne-Eickel geboren, studierte Deutsch und Niederlandistik an der Ruhr Universität Bochum. Wohnhaft in Gelsenkirchen. Schreibt unter Pseudonym in der Perry-Rhodan-Serie und veröffentlicht zahlreiche Essays, Erzählungen und Radiofeatures. Roman "Drei-Männer-Eck". Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Germanistik (bei Uwe-K. Ketelsen) und Philosophie. Von 1989 bis 1995 arbeitete er als Fachbereichsleiter Literatur an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Seit 1995 ist er Gymnasiallehrer und seit 2007 unterrichtet er die Fächer Deutsch, Religion, Literatur und Philosophie am Leibniz-Gymnasium in Essen. Seit 1985 schreibt Kasper Artikel, Kurzgeschichten und Gedichte unter anderem für Unicum, PIPS, Am Erker, das Kritische Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, TEXT+KRITIK, Ästhetik & Kommunikation, die horen, Das Gedicht und Das Science Fiction Jahr. Der promovierte Germanist betreute von 2001 bis 2010 als Nachfolger von Klaus Bollhöfener das Perry-Rhodan-Journal, eine wissenschaftliche Beilage in der ersten Auflage der Perry-Rhodan-Serie. Seine Nachfolge übernahm Rüdiger Vaas. Nachdem Kasper im November 2005 und Juni 2006 zwei Hefte zur Atlan-Serie beigesteuert hatte, erschien im März 2007 sein erster Perry-Rhodan-Roman Das Andromeda-Monument in der Reihe Perry Rhodan Extra. Mit Die Schwarze Zeit, dem Band 2391, stieg er mit Erscheinungsdatum 15. Juni 2007 in die Perry-Rhodan-Heftserie ein. 2008 beginnend schrieb er zusätzlich die Exposés für die Perry-Rhodan-Taschenbuchserien Das Rote Imperium, Die Tefroder und Jupiter beim Heyne Verlag. Seit dem Band 2700 (Der Techno-Mond von Andreas Eschbach), der am 17. Mai 2013 erschien, unterstützt Kasper Christian Montillon bei der Exposégestaltung der Perry-Rhodan-Serie. Werke (kleine Auswahl): Als Wim Vandemaan: Totentaucher, 2004, Die eiserne Karawane, 2008, Die Zukunftsbastion, 2009, Die Stadt der tausend Welten, 2010, Jupiter (gemeinsam mit Christian Montillon und Hubert Haensel), 2011, Als Hartmut Kasper: Das Buch der sinnvollen Natur. Untersuchungen zur sekundären Kulturation der Natur in einem Genre der populärwissenschaftlichen Sachliteratur, 1987, Schule der Autoren. Ein Handbuch der Dicht- und Schreibkunst. Reclam, Leipzig 2000 (2. Auflage 2002), ISBN 3-379-01697-7. Drei-Männer-Eck. Ein Ruhrgebietsroman in drei Teilen, 2007, Herausgeber (als Hartmut Kasper): Deutsche Helden: Luis Trenker, Perry Rhodan, Steffi Graf und viele andere, 1997, I Lexikon der wunderbaren Fahrzeuge, 1999 (Quelle: Wikipedia).
www.perry-rhodan.net/infothek/team/aktive-autoren/wim-vandemaan

PERRY RHODAN-WeltCon 2011 - Einleitung durch Wim Vandemaan - Teil 1
Der Autor Wim Vandemaan blickt humorvoll auf 50 Jahre PERRY RHODAN zurück.

PERRY RHODAN-WeltCon 2011 - Einleitung durch Wim Vandemaan - Teil 2
Der Autor Wim Vandemaan blickt humorvoll auf 50 Jahre PERRY RHODAN zurück.

Annika Büsing

Annika Büsing ist als Arbeiterkind im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen, mit einer ausgeprägten Vorliebe für Punkrock und Bücher. Nach dem Abitur schloss sie zunächst eine Ausbildung in einem Verlag ab, entschied sich dann aber, Germanistik und Theologie auf Lehramt zu studieren. Nach dem Studium zog es sie Richtung Norden, zunächst nach Island zum Jobben und Schreiben, dann nach Hamburg zum Referendariat. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen wieder in Bochum, wo sie an einem Gymnasium unterrichtet. Die Liebe zu Punkrock und Büchern ist geblieben. Für "Nordstadt", ihren ersten Roman, wurde die Bochumerin mit dem Literaturpreis Ruhr 2022 ausgezeichnet und war für den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals nominiert (Quelle: Steidl Verlag).

»N0RDSTADT« – Buchteaser"
Steidl Verlag

»Literaturpreis Ruhr 2022"
Begründung der Jury

Dr. Herbert Knorr

wurde 1952 in Gelsenkirchen geboren, gelernter Bankkaufmann, Autor und promovierter Literaturwissenschaftler. Tätig als Kultur- bzw. Literaturmanager, etwa in der Funktion als Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna e.V. von 1994 bis 2020; dort war er zuständig für Autoren- und Literaturförderung in und für NRW sowie für Entwicklung und Management zahlreicher Kulturprojekte. Seit 2002 ist er einer der Festivalleiter der Krimi-Biennale Mord am Hellweg, des größten internationalen Krimifestivals Europas, und seit 2011 bis 2020 Intendant des Netzwerkprojektes literaturland westfalen, dessen Idee und Konzept er verantwortete. In über 30 Jahren hat er Dutzende von Literaturprojekten entwickeln und durchführen dürfen, auch Arbeiten für die Gruppe Gelsenkirchener Autoren e.V., für die er von 1989 bis 1993 tätig war. Neben der Veröffentlichung von Sachbüchern, Satiren, Kurzkrimis und zahlreichen anderen publizistischen Arbeiten schrieb er unter dem Pseudonym Chris Marten zusammen mit Birgit Biehl die bei LÜBBE veröffentlichten Thriller HYDRA (2009) und TODESPFAD (2011). Derzeit tourt er mit seinen Krimis und Grotesken SCHITT HÄPPENS (Henselowsky Boschmann) und PUMPERNICKELBLUT (Pendragon Verlag) und anderen Leseshows. Im Januar 2015 erhielt er vom Literaturrat NRW den LITERATURTALER NRW für herausragende Verdienste um die Förderung der Literaturlandschaft in Nordrhein-Westfalen, 2017 den "Ehrenglauser" des Syndikats, der Vereinigung der deutschsprachigen KriminalschriftstellerInnen (beide zusammen mit Sigrun Krauß, Bereich Kultur, Kreisstadt Unna)! 2020 verlieh ihm der Regionalverband Ruhr (RVR) den Ehrenpreis des LITERATURPREIS RUHR.
www.herbert-knorr.de

Herbert Knorr liest: Auch Weihnachtsmänner müssen sterben"
Herbert Knorr live in der Buchhandlung Junius in Gelsenkirchen. Aufnahme vom 01.09.2022. In: Totenstille Nacht. Ein krimineller Adventskalender. Hrsg. von Jan Costin Wagner. Rowohlt-Verlag. Reinbek bei Hamburg 2012.

Herbert Knorr liest "Karl Arsch der Große ist es leid"
Aufnahme vom 01.09.2022, Buchhandlung Junius in Gelsenkirchen. Aus dem Buch: "Mord im Dreiländereck. Kurzkrimis aus der Region Aachen", hrsg. von Peter Gerdes im Auftrag des Syndikat, der Vereinigung deutschsprachiger KrimischriftstellerInnen, anlässlich der Criminale 2019 in Aachen im EMONS Verlag Köln, März 2019.

Herbert Knorr liest: "Die Frau ohne Scham"
Herbert Knorr liest aus seinem Buch "SCHITT HÄPPENS", erschienen im Verlag Henselowsky und Boschmann. Aufnahme aus der Buchhandlung Junius in Gelsenirchen vom 01.09.2022.

Aslı Sevindim

Aslı Sevindim (* 23. Dezember 1973 in Duisburg ist eine Journalistin, Rundfunkmoderatorin und Schriftstellerin. Aslı Sevindim wuchs als Tochter türkischer Eltern in Duisburg-Marxloh auf und besuchte einen katholischen Kindergarten. Nach der Grundschule war sie auf dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, wo sie 1993 ihr Abitur absolvierte. Anschließend studierte sie Politikwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Von 1993 bis 1998, d. h. bereits parallel zu ihrem Studium, arbeitete sie als Moderatorin und Autorin bei Radio Duisburg schwerpunktmäßig für türkischsprachige Sendungen. 1999 begann sie als Journalistin und Hörfunkmoderatorin beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Hier moderierte sie und schrieb für Sendungen im Programm Funkhaus Europa und für Venus FM. Ab 2004 moderierte sie zudem beim WDR-Fernsehen die Sendung Cosmo TV und von 2006 bis zum 25. Mai 2019 als erste türkische Moderatorin die Nachrichtensendung Aktuelle Stunde. Größere Beachtung erhielt Sevindim durch ihre Publikumsmoderation der mitternächtlichen Diskussionssendung zu dem umstrittenen WDR-Fernsehfilm Wut 2006 in der ARD sowie in der Ausgabe der Fernsehsendung Hart aber fair, in der die Veröffentlichung des Buches Deutschland schafft sich ab von Thilo Sarrazin diskutiert wurde. Als Buchautorin debütierte Sevindim mit dem humorvollen Werk Candlelight Döner: Geschichten über meine deutsch-türkische Familie (2005). Im selben Jahr gehörte auch Sevindim zu den prominenten Türken in Deutschland, die eine Kurzgeschichte für den deutsch-türkischen Erzählband Was lebst Du? (2005) verfassten. Am 30. März 2007 moderierte Sevindim die auf dem Sender 3sat übertragene 43. Verleihung des Adolf-Grimme-Preises, eines der wichtigsten Medienereignisse in Deutschland. Für das Kulturhauptstadtjahr 2010 der Metropole Ruhr war Sevindim als eine von vier künstlerischen Direktoren für das Themenfeld „Stadt der Kulturen“ zuständig. Sie ist auch Mitglied des Kuratoriums des Zentrums für Türkeistudien der Universität Duisburg/Essen und im Integrationsbeirat des Landes Nordrhein-Westfalen. Im November 2018 beteiligte Sevindim sich an dem Programm des Deutschen Ausbildungsleiterkongress in Düsseldorf. Seit dem 1. Juli 2019 ist Sevindim Abteilungsleiterin der Abteilung „Integration“ im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Quelle: Wikipedia)

STIMMEN ZU 60 DEUTSCH-TÜRKISCHEN JAHREN – VIDEOINTERVIEWS
Stiftung Historische Museen Hamburg.

Adolf Uzarski

Adolf Uzarski wurde 1885 in Ruhrort geboren und starb 1970 in Düsseldorf.Er war ein deutscher Schriftsteller, Maler und Grafiker. Uzarski besuchte das Realgymnasium Meiderich, absolvierte dann eine zweijährige Lehre bzw. ein Praktikum als Maurer und Zimmerer. Nach dem Besuch der Baugewerkschule in Köln beendete er die Ausbildung als Baumeister. Anschließend arbeitete er zwei Jahre lang als Bauführer im Bauamt Meiderich. 1906 verwirklichte er einen langgehegten Wunsch und meldete sich an der angesehenen Kunstgewerbeschule Düsseldorf an. Uzarski besuchte Kurse für Buchkunst und Gebrauchsgrafik bei Fritz Helmuth Ehmcke und lernte dort Arthur Kaufmann kennen. 1910 eröffnete er ein eigenes Atelier in Düsseldorf. 1911 unternahm er die erste seiner zahlreichen Auslandsreisen nach Südeuropa und Nordafrika. Vom Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Uzarski während eines Studienaufenthaltes in Paris überrascht. Mit einem der letzten Züge kehrte er nach Düsseldorf zurück. Uzarski teilte zunächst den patriotischen Überschwang vieler seiner Zeitgenossen. Während des Krieges arbeitete Uzarski als Leiter der Werbeabteilung für das Kaufhaus Leonhard Tietz in Düsseldorf. In den Agenden, die das Kaufhaus seinen Kunden jeweils zu Weihnachten überreichte, hielt der seit 1915 verheiratete Uzarski die geläufige patriotische Gangart bei. Außerhalb seiner Tätigkeit für das Kaufhaus bezog er jedoch energisch Gegenposition. In den revolutionären Wirren der Nachkriegszeit gründete er am 24. Februar 1919 zusammen mit Arthur Kaufmann und Herbert Eulenberg die Künstlervereinigung Das Junge Rheinland, wo er Vorstandsmitglied und Schriftführer war. Uzarski, „Kommunist ohne Parteibuch“, war auch Gründungsmitglied des 1919 gegründeten linken Aktivistenbundes sowie des Ende 1918 gegründeten Immermannbundes. Es gelang Uzarski, das Interesse der Düsseldorfer Öffentlichkeit an moderner und expressionistischer Kunst zu wecken. Sein ehemaliger Arbeitgeber, der kunstbegeisterte Warenhausbesitzer Leonhard Tietz, stellte ihm 1922 in seinem großen Warenhaus (heute Kaufhof), den vierten Stock für seine 1. Internationale Kunstausstellung im Kaufhaus Tietz zur Verfügung. Ausgestellt wurden u. a. Archipenko, Barlach, Chagall, de Chirico, Feininger, Haeckel, Kirchner, Lehmbruck und Picasso. Als Johanna „Mutter“ Ey 1923 seine Kunstwerke gegenüber Freunden schmähte, kam es zu offenem Streit. Uzarski verließ das Junge Rheinland und gründete die Rheingruppe. Als Vorstandsmitglied des Vereins zur Veranstaltung von Kunstausstellungen hatte er Einfluss auf die Organisation der regelmäßig veranstalteten Großen Kunstausstellung Düsseldorf im Düsseldorfer Kunstpalast. Uzarski führte scharfe Attacken in Wort und Bild gegen antidemokratische, antisemitische und militaristische Kräfte und Tendenzen in der Weimarer Republik. Nach der Machtübernahme 1933 geriet er, den die Nazis den Mephisto von Düsseldorf nannten, daher ins Visier der Nationalsozialisten, beim Westdeutschen Rundfunk wurde er entlassen. Seine Anträge auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer und die Reichskammer der bildenden Künste wurden abgelehnt und er erhielt Mal- und Schreibverbot. Uzarski entzog sich dem Zugriff der Nazis anfangs durch stete Wechsel des Wohnortes; die letzten Kriegsjahre verbrachte er in Robertville, Belgien. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Uzarski nach Düsseldorf zurück. Wie viele von den Nationalsozialisten verfolgte Künstler konnte er nicht an seine alten Erfolge anknüpfen. Uzarskis Satiren waren in der Adenauer-Ära nicht gefragt. Er konnte nur noch einige satirische Zeichnungen in der Zeitschrift Der Deutsche Michel veröffentlichen. Im Laufe der 1950er Jahre geriet er nahezu vollständig in Vergessenheit und wurde für tot gehalten. Als 1967 der verschollen Geglaubte von der Akademie der Künste in Berlin mit einer Retrospektive seiner Werke gewürdigt wurde, rückte Uzarski noch einmal in das Licht der Öffentlichkeit. 1970 wurden grafische Arbeiten Uzarskis im Rahmen der Ausstellung Alte Zeiten im Düsseldorfer Stadtmuseum gezeigt, wenige Wochen später starb er. Sein Grab liegt auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof. Were: Erste Plakate Uzarkis wurden 1908 in der Zeitschrift der Schülervereinigung Ring veröffentlicht, 1913 begann Uzarski mit buchkünstlerischen Arbeiten. 1914, direkt nach Kriegsbeginn, illustrierte er das Jugendbuch Der Weltkrieg. In diesem Band stellte Uzarski den Krieg noch als ein gewaltiges, spannendes Abenteuer dar, eine Haltung, die er schnell revidierte, seine mittlerweile antimilitaristische und antimonarchistische Handlung artikulierte er deutlich in der 1916/1917 erschienenen Lithografienmappe Totentanz. Zu dieser Zeit hatte er in der Kunsthalle Düsseldorf auch seine erste Ausstellung zusammen mit Arthur Kaufmann. Anfangs stand Uzarskis Werk eher in der Tradition des Jugendstils, im Krieg jedoch flossen zunehmend expressionistische und neusachliche Elemente in sein bildnerisches Werk ein, darin näherte er sich George Grosz und Otto Dix, Letzterer porträtierte ihn auch im Bildnis des Adolf Uzarski. 1919 wurde der erste von Uzarskis zehn Romanen veröffentlicht: Die spanische Reise. Von Uzarski erschien die ganzen 1920er Jahre über in nahezu jährlichem Rhythmus ein Roman. Sein bekanntestes literarisches Werk ist bis heute der 1921 veröffentlichte Roman Möppi – Memoiren eines Hundes, in dem der „Düsseldorfer Zille“ das Düsseldorf der Nachkriegszeit satirisch porträtierte. Der Roman erlebte zahlreiche Auflagen und zählt bis heute zur Düsseldorfer „Folklore“. Nach 1945 publizierte Uzarski nur noch einige Bilderbücher für Kinder. Schriften: Tuti-Name, 12 Bl. Originalsteindruck 66 × 51,5 Düsseldorf 1919, Möppi, München, 1921, Die spanische Reise, München, 1921, Chamäleon. Ein Heldenbuch, München, 1922, , Die Reise nach Deutschland, Potsdam, 1924 Tun-Kwang-pipi, Potsdam, 1924, Die Schandsäule von Ludwig M. Aufzeichnungen einer Vision, 1925 Herr Knobloch, München, 1926, Die Fahrten der Mariechen Stieglitz, Düsseldorf 1927, Kurukallawalla, München, 1927, Der Fall Uzarski, München, 1928, Das Hotel Zum Paradies, München, 1929, Beinahe Weltmeister, München, 1930, Panoptikum, Berlin, 1955, Eine nachdenkliche Geschichte in 48 Bildern, Berlin, 1984, Lager-Schaden, Berlin, 1985. (Quelle: Wikipedia).

Hatice Akyün

Hatice Akyün wurde 1969 im anatolischen Dorf Akpınar Köyü rund 150 Kilometer südöstlich von Ankara geboren. 1972 zog sie mit ihren Eltern und einer älteren Schwester nach Duisburg, wo ihr Vater, ein Landwirt, begann, als Bergmann zu arbeiten. Sie lernte Deutsch mit Grimms Märchen und sagt von sich, dass ihr „Herz deutsch und ihre Seele türkisch“ sei. Nach der Mittleren Reife machte Akyün eine Ausbildung zur Justizangestellten beim Amtsgericht in Duisburg. Anschließend holte sie ihr Abitur nach. Nach einem Jahr als Au-pair in New York begann sie ein Studium der Betriebswirtschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zugleich arbeitete sie als freie Journalistin für die Lokalredaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nach einem Volontariat zog sie im Jahr 2000 nach Berlin und arbeitete als Society-Reporterin für die Zeitschrift Max. Ein Scoop gelang ihr mit dem Skandalinterview, das sie mit der damaligen Ehefrau des Schweizer Botschafters in Berlin, Shawne Fielding Borer, führte. Für ein Fotoshooting setzte diese sich in der Botschaft auf ein Pferd. Das Interview und die Fotos lösten in der Schweiz einen Skandal aus. Im Jahr 2007 brachte Akyün eine Tochter zur Welt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Hamburg lebt sie seit 2009 wieder in Berlin. In den letzten Jahren, vor allem seit der von Thilo Sarrazin entfachten Debatte, meldet sich Akyün auch verstärkt in Sachen Integration zu Wort. 2011 äußerte sie in einem Interview sogar, sie denke daran, in die Türkei auszuwandern. Im Jahre 2009 wurde Akyün mit dem Duisburger Preis für Toleranz und Zivilcourage ausgezeichnet. Die Jury aus Vertretern verschiedener Bereiche des öffentlichen Lebens würdigte das Engagement der Autorin für Toleranz und für die wichtige Bedeutung der Sprache bei der Integration. Am 12. Mai 2009 wurde Akyüns Blog auf westropolis.de „Neulich in der Parallelwelt“ mit 25 anderen Blogs vom Grimme-Institut für den Grimme-Online-Award 2009 nominiert. Innerhalb des VOX-Formats Frauenzimmer (2009) war Akyün drei Wochen lang auch regelmäßig im deutschen Fernsehen zu sehen. Seit 2010 ist sie in der Jury des Franz-Hessel-Preises. Er ist ein deutsch-französischer Literaturpreis, der jährlich verliehen wird. Akyün war 2011 in der Jury des Nachwuchsfilmpreises „First Steps“ in der Kategorie „Dokumentation“, der von der Deutschen Filmgesellschaft jährlich verliehen wird. Bei der Preisverleihung am 23. Juli 2011 hielt sie die Laudatio für den Gewinner. Für das Festivalorchester Deutschland-Türkei des Young Euro Classics übernahm sie 2011 die Patenschaft. Am 9. Dezember 2011 bekam Akyün gemeinsam mit der Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan den Berliner Integrationspreis verliehen. Den Preis vergab die Jury für „ihre herausragenden Beiträge zur aktuellen Debatte um Einwanderung und Integration und ihr Engagement für ein demokratisches Miteinander“. Der Integrationspreis wird jährlich vom Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen Berlin ausgelobt. 2011 waren Berlinerinnen und Berlin gesucht, die sich, so der Ausschreibungstext, „durch Beiträge und Initiativen in der Öffentlichkeit um die Versachlichung der Debatte zur Einwanderung verdient gemacht und damit der Stigmatisierung von Einwanderergruppen entgegen gewirkt haben.“ Im Herbst 2013 bekam sie den Sonderpreis für Toleranz und Integration der Initiative Hauptstadt Berlin und 2017 den Helmut-Sontag-Preis verliehen. Im Juni 2021 bekam sie den Theodor-Wolff-Preis für Journalismus in der Kategorie „Meinung“ zugesprochen. Die Jury würdigte Akyüns ebenso „klare wie emotional argumentierte Reflexion“ über das Leben als „Vorzeigemigrantin“. Sie problematisiere in dem Text „Raus aus der Manege“ klug am eigenen Beispiel Fragen der Identität und Gleichberechtigung, ohne schnelle Lösungen anzubieten. Werke (kleine Auswahl): Einmal Hans mit scharfer Soße. Goldmann, 2005, Ali zum Dessert. Goldmann, 2008, Ich küss dich, Kismet. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2013, Verfluchte anatolische Bergziegenkacke. Oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2014 (Quelle: Wikipedia).
www.akyuen.de

Hatice Akyün INTERVIEW
ALEX Berlin

Willi Fährmann

Der Kinder- und Jugendbuchautor Willi Fährmann wurde 1929 in Duisburg geboren und starb 2017 in Xanten. Willi Fährmann begann 1946 zunächst eine Lehre als Maurer und studierte anschließend Pädagogik in Münster und Oberhausen. Ab 1953 arbeitete er als Lehrer an einer Volksschule in Duisburg und wurde 1963 als Schulleiter nach Xanten berufen. Bis zu seiner Pensionierung bekleidete er ab 1972 den Posten eines Schulrats. Als Mitglied der katholischen Jugend bereiste Fährmann England, wo er sich vor allem mit dem Leben und Werk Thomas Morus’ beschäftigte. Er unterstützte mehrere Jahre lang die Arbeit des Jugendverbandes Katholische Junge Gemeinde (KJG), indem er für deren Zeitschrift forum die Aufgaben der Schriftleitung wahrnahm. Fährmann ist der Vater des Kameramanns und Drehbuchautors Tom Fährmann. Er lebte seit 1963 in Xanten am Niederrhein und war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Bücher von Fährmann wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt. Werke (kleine Auswahl): Graue Kraniche – Kurs Süd, Das Geheimnis der Galgeninsel, Die Verschwörung der Regenmacher, Das Jahr der Wölfe, Die Stunde der Puppen, Es geschah im Nachbarhaus, Kristina, vergiss nicht, Das feuerrote Segel, Ein Platz für Katrin, Die Botschaft der Federn, Der lange Weg des Lukas B., Der überaus starke Willibald, Zeit zu hassen, Zeit zu lieben, Und leuchtet wie die Sonne, Die letzte Fähre, Siegfried von Xanten, Der Hahn im Korb, Carlos und Isabella, Roter König – weißer Stern, Der Wackelzahn muss weg, Der König und sein Zauberer: Nach der Artussage erzählt. Meine Oma macht Geschichten. Unter der Asche die Glut. Der wunderbare Teppich. Sie weckten das Morgenrot. So weit die Wolken ziehen. Das Glück ist nicht vorbeigegangen. Willi Fährmann erinnert sich. Der Hirschhornknopf im Klingelbeutel. Auszeichungen: 1974: Grand prix des Treize für Kristina, vergiss nicht 1978: Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach 1981: Deutscher Jugendliteraturpreis für Der lange Weg des Lukas B. 1981: Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Der lange Weg des Lukas B. 1982: La vache qui lit 1983: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland 1996: Wildweibchenpreis 2011: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen In Nordrhein-Westfalen wurden fünf Schulen nach ihm benannt. (Quelle: Wikipedia)

2. Niederrhein-Talk in der Sparkasse am Niederrhein
Willi Fährmann gibt Auskunft.

"Wie aus dem Ei das Osterei wurde" - ein österliches Bilderbuch von Willi Fährmann
Lesung

Bahattin Gemici

Der Autor Bahattin Gemici wurde 1954 in Ankara geboren. Er lebt seit 1977 in Herten (NRW) und arbeitete als Lehrer, schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Märchen. Mehrere seiner Veröffentlichungen in Deutsch und Türkisch wurden vom WDR und dem türkischen Rundfunk und Fernsehen gesendet. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er setzt sich literarisch u.a. mit diesen Themen auseinander: Einwanderung, Flüchtlinge, Fremdsein, Fremdenfeindlichkeit, Anderssein, Abgrenzung, Integration, Gewalt und Frieden. Gemici möchte durch die Literatur zwischen Einheimischen und Migranten Brücken bauen, gegenseitiges Verständnis schaffen. Literarische und andere Auszeichnungen: 1984 Georg-Tappert-Preis der GEW, 1986 Auszeichnung der Stadt Herten, 1989/1992 Arbeitsstipendien des Kultusministeriums NRW, 1996 1. Lyrikpreis in türkischer Sprache bei der VHS Köln, 2003 Preis des türk. Fernsehens TRT-INT, 2006 Kurzgeschichtenpreis des Türkischen Rundfunks. Veröffentlichungen: Sing’ weiter dein Lied, Gedichte, Oberhausen, 1989, Schweigend... Aufschreiend... Gedichte, Oberhausen, 1993, Un-heimisch fremd, Gedichte, 2005, Der unbekannte Nachbar, Kurzgeschichten, 2016, Yarım Bırakma Türkünü, Gedichte, Ankara, 1988, İlkokullar İçin Şiirler, Anthologie, Ankara, 1988, Esinti, Gedichte, Ankara, 1996, Şimdi vaktidir, Gedichte, 2006, Almanya Öyküleri, Kurzgeschichten, 2007, , Gözden Irak (Aus den Augen), Kurzgeschichten, Ankara, 2013, Önce Eğitim (Zuert die Erziehung), Erziehungsratgeber, Ankara, 2013, Texte in Anthologien und Schulbücher, Seine Gedichte wurden vom WDR in der Reihe "Lyrik in NRW, seine Kurzgeschichten in der Hörfunkreihe "Mitmenschen" gesendet (Quelle: Homepage Bahattin Gemici).

www.bgemici.de/index.html

Künstlerportrait Bahattin Gemici
Radio-Kaktus Münster e.V.

Hendryk Keisch

Henryk Keisch wurde am 24. Februar 1913 in Moers geboren. Keisch machte sein Abitur in Duisburg-Ruhrort und ging zum Studiumder Literatur- und Theaterwissenschaft nach Köln. Bei der Machtübernahme Hitlers im Jahre 1933 emigrierte Keisch, der einer jüdischen Familie entstammte, nach Frankreich, wo er in der französischen Armee und Resistance kämpfte. Nach seiner Verhaftung im Jahr 1944 konne er aus dem Deportationszug ins KZ Auschwitz fliehen. Nach dem Krieg ließ er sich in Ost-Berlin nieder.Er wurde Redakteur und Theaterkritiker, trat der SED bei und arbeitete fortan als freier Schriftsteller. Von 1974 bis 1985 fungierte er als Generalsekretär des PEN-Zentrums der DDR. 1986 verstarb er in Berlin. Werke (kleiner Auszug): Der unbekannte Nachbar, Drehbuch zu: Wer seine Frau lieb hat und zu Der Hauptmann von Köln und An französichen Kaminen. Bücher: Meinungen, Verneinungen. Darauf einen Vierzeiler. Gehauen und gestichelt. Er Karpfen wollte ein Hei sein. Auszeichnungen: u.a. die Carl-von-Ossietzky-Medaille und 1978 das Banner der Arbeit (Quellenangaben: Wikipedia, www.literatur-rheinland.de mit einem Beitrag von Ernst Müller). Keisch erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1968 die Carl-von-Ossietzky-Medaille und 1978 das Banner der Arbeit.


Jacques Berndorf

Jacques Berndorf wurde 1936 in Duisburg-Hamborn geboren und starb 2022 in Dreis-Brück. Sein bürgerlicher Name war Michael Preute. Die Familie Preute zog ein Jahr nach seiner Geburt nach Osnabrück. Dort lebte Preute bis 1951, ging nach Volksschule und drei Jahren kriegsbedingter Schulpause zum Gymnasium Carolinum, das er wegen „Aufsässigkeit und aktivem Desinteresse“ (O-Ton) mit 15 Jahren verließ. Anschließend besuchte er ein Internat in Nordhessen. Nach seinem Abitur begann er in Köln ein Medizinstudium. Um finanziell von seinen Eltern unabhängig zu werden, brach er sein Studium ab und wurde Journalist. Preute lernte sein Handwerk von Grund auf, mit Stationen als Schriftsetzer und Metteur. Sein erstes Volontariat bekam er beim Duisburger General-Anzeiger. Dort konnte er mit dem Fortsetzungsroman Mord am Kaiserberg auch belletristisch debütieren. In den Jahren 1962 bis 1964 war er Gerichtsreporter bei der Neuen Ruhr Zeitung, anschließend bei der Rheinischen Post. 1968 kam er zur Münchener Illustrierten Quick. Als Preute im selben Jahr über den Einmarsch der sowjetischen Armee in der ČSSR berichten wollte, wurde er verhaftet. Anlässlich seiner Festnahme und späteren Freilassung kam es zwischen Preute und seinem Arbeitgeber, dem Quick-Chefredakteur Siegfried Aghte, zu Differenzen. Preute kündigte und arbeitete fortan als freier Journalist und Schriftsteller. Meistens schrieb Preute für die Münchner Presse-Agentur von Josef von Ferenczy. In den folgenden Jahren war er in vielen Kriegs- und Krisenregionen der Welt unterwegs: Vietnam, Libanon, Südafrika und Kolumbien. Er löste sich 1976 vom Alkohol und schaffte 1978 die Rückkehr in den Beruf als Journalist. Er befasste sich im Wesentlichen mit Drogengeschichten. In Zusammenarbeit mit einem hessischen Oberstaatsanwalt ließ er eine weltweit operierende große Dealergruppe auf Ibiza auffliegen. Nach Trennung von seiner Familie ließ sich Michael Preute zur Jahreswende 1983/84 mit mehreren Rechercheaufträgen überregionaler Nachrichtenmagazine in Berndorf in der Eifel als Schriftsteller nieder. Zu diesem Zeitpunkt recherchierte er im Auftrag des Spiegels eine Reportage über den „Regierungsbunker“ in Marienthal an der Ahr. 1989 legte er den ersten Eifel-Krimi vor. Um seine Romane von seinen Sachbüchern zu trennen, riet ihm sein francophiler Verleger zu einem Pseudonym und empfahl „Jacques“. Preute ergänzte den Namen mit seinen damaligen Wohnort Berndorf bei Hillesheim. Mitte der 1990er Jahre zog Preute in die Eifelgemeinde Dreis-Brück um. Dort wohnte er wie sein Romanheld Siggi Baumeister in der Heyrother Straße. 1996 heiratete er die Soziologin Angelika Koch, die ebenfalls Kriminalromane schrieb. Um seinen Protagonisten Siggi Baumeister veröffentlichte er schon zuvor Romane, doch mit dem im Grafit Verlag erscheinenden Zyklus wurde er überregional bekannt. Auf dem Eifel Literatur Festival 1996 bekam Preute für sein Gesamtwerk den Eifel-Literaturpreis zuerkannt. Preute war Mitglied des Syndikats, der „Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur“. Die Vereinigung verlieh Preute am 17. Mai 2003 auf der Criminale in Westerburg (Westerwald) den Friedrich-Glauser-Preis. Der Eifeler Autorenkollege Ralf Kramp überreichte ihm den Ehren-Glauser und hielt die Laudatio. Im selben Jahr erschien das erste der Hörbücher, die in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Freund Christian Willisohn entstanden. 2007 wurde ihm von Ministerpräsident Kurt Beck der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Im Herbst 2019 erklärte er, dass er nach 40 Büchern und 30 Jahren Eifel-Krimis mit dem Schreiben aufhöre. Fritz-Peter Linden schrieb: „Er ohrfeigt Chefredakteure und flirtet mit Romy Schneider. Er leert zwei Flaschen Whiskey am Tag und pumpt sich mit Tabletten voll. Er verdient Unsummen und verschenkt alles. Er ruiniert Ehen und Familien. Einen Selbstmordversuch überlebt er knapp. Als abgerissener, abgebrannter, abgefuckter Starreporter und Weltenbummler verirrt er sich 1984 in die Eifel. Und bleibt. Er hat den Blues, er häutet sich, zum wiederholten Mal, er fängt ganz von vorn an. Kein Alkohol mehr. Keine Tabletten. Keine Extravaganzen. Aus Michael Preute wird Jacques Berndorf.“ Die Gesamtauflage der Krimis aus der Eifel-Reihe liegt bei über sechs Millionen. Neben 23 Eifel-Krimis um Siggi Baumeister schrieb Jacques Berndorf fünf Krimis um Karl Müller. Andere Werke (kleine Auswahl): Magnetfeld des Bösen (1970). Der Verführer mit dem goldenen Herzen (1973). Elvis Presley – The King – mit Beate Guldner. Vera Brühne – Ein Justizirrtum? (1982). Aberglauben GmbH (1984). Vom Bunker der Bundesregierung (1984). Drogenmarkt Schule. Drogen – Dealer – Konsumenten (1991). Wenn Du alt wirst in Deutschland (1994). Wie alles begann, Baumeister und die Frauen, Etwas über Katzen, Auto(r)biographie in Jacques Berndorf − Eifel-Täter. Otto Krause hat den Blues, Hörbuch/CD (2003) mit Christian Willisohn. Der Kurier (2009), Grafit-Verlag. Samiras Blues, Hörbuch/CD (2009) mit Christian Willisohn. Nuttenbunker, Hörbuch/CD (2012) mit Christian Willisohn (Quelle: Wikipedia).

Interview mit Jacques Berndorf über "Die Nürburg-Papiere""
Jacques Berndorf über sein Buch und sein Leben.

Jacques Berndorf im OK54 Bürgerrundfunk
Der Autor der Eifel-Krimis gibt Selbstauskünfte

Karosh Taha

Karosh Taha (* 1987 in Zaxo, Irak) ist eine kurdisch-deutsche Schriftstellerin. Mit ihren Eltern kam sie 1997 nach Deutschland, wo sie in Duisburg – über zehn Jahre lang lediglich mit einem Duldungsstatus – aufwuchs. Da ihr eine Tätigkeit als Schriftstellerin für ihren Status zunächst als zu gewagt erschien, absolvierte sie mit einem Stipendium ein Lehramtsstudium an der Universität Duisburg-Essen sowie in den Vereinigten Staaten. Sie war als Lehrerin für Englisch und Geschichte an einem Essener Gymnasium tätig,arbeitete nach ihrem ersten Roman noch als Vertretungslehrerin und hat 2021 ihre Unterrichtstätigkeit ganz eingestellt. Ihren Debütroman Beschreibung einer Krabbenwanderung, der aus der Kurzgeschichte Displaced persons hervorging,verlegte 2018 der DuMont Buchverlag. In ihm erzählt die Autorin die Geschichte einer sich zunehmend entfremdenden kurdischen Familie. Die Ich-Erzählerin Sanaa pendelt zwischen „Emanzipation und sozialer Kontrolle“ und erlebt die „Ambivalenz“ migrantischer Familienstrukturen. Die Hörspielfassung ihres Romans wurde 2021 bei WDR3 und COSMO ausgestrahlt. Ihr 2020 erschienener Roman Im Bauch der Königin ist als „Wendebuch“ konzipiert: jeweils aus einer weiblichen und einer männlichen Perspektive wird in zwei alternativen Geschichten über die unkonventionelle – mit vielen Konventionen brechende – Hauptfigur Shahira und – wie im ersten Roman – über das Leben in einer kurdisch-deutschen Community in einer Hochhaussiedlung erzählt. Auszeichnungen: 2018: Förderpreis des Landes NRW, 2018: Nominierung für den Ulla-Hahn-Preis, Nominiert für den Kranichsteiner Literaturförderpreis, 2018: Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin, 2019: Heinrich-Heine-Stipendium, Werkstipendium der Kunststiftung NRW, 2019: Hohenemser Literaturpreis, 2019: Stipendium Deutscher Literaturfonds, 2019: Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium, 2020: Horst Bingel-Preis für Literatur für ihre „kritische und zugleich hoch emphatische Beobachtung unserer Gesellschaft“, 2021: Alfred Döblin-Medaille, insbesond. für den Roman Im Bauch der Königin (Quelle: Wikipedia).

Karosh Taha liest "Im Bauch der Königin"
Erschienen im Dumont-Buchverlag

Karosh Taha liest aus »Beschreibung einer Krabbenwanderung«
Erschienen im Dumont-Buchverlag