Hans Siemsen

1891 bei Hamm geboren, 1969 in Essen gestorben. Pseudonym: Pfarrer Silesius. 1901 Umzug der Familie nach Osnabrück. Lehre als Buchhändler, Studium der Kunstgeschichte in München. 1913 Umzug nach Paris, Artikel in den Zeitschriften "Die Aktion" und "Zeit-Echo". 1916 zum Militärdienst einberufen, verletzt an der Westfront. Ab 1919 freier Schriftsteller in Berlin, Mitarbeiter der "Weltbühne", Filmkritiken. Mitgründer der linksoppositionellen Partei SAPD. 1934 ging er ins Exil nach Paris. Herausgeber des Nachlasses von Joachim Ringelnatz. Vorstandsmitglied des Schutzbundes Deutscher Schriftsteller. Internierung im französischen Lager Colombes. Flucht und Einreise in die USA. Arbeit als Journalist für Presse und Rundfunk. 1948 gelangte er nach Frankreich und ab 1949 lebte er wieder in Deutschland. Siemsen schrieb Gedichte, Film- und Kunstkritiken, politische Essays und Erzählungen. Er engagigierte sich als Journalist für die Abschaffung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Nach jahrelanger Alkoholsucht konnte er nicht mehr schriftstellerisch arbeiten und wurde zum Pflegefall. Veröffentlichungen (Auswahl): "Auch ich, auch du", " Das Tigerschiff", "Charlie Chaplin", " Verbotene Liebe", "Die Geschichte des Hitlerjungen Adolf Goers", "Das Hans-Siemsen-Lesebuch" (Zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen von Dieter Sudhoff).