Reinhard Döhl

geboren 1934 in Wattenscheid, gestorben 2005 in Stuttgart. Nach einem Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte, Politikwissenschaft in Göttingen und Stuttgart erfolgte 1965 die Promotion mit einer Arbeit über das literarische Werk Hans Arps. Seine Habilitation erhielt er 1979 mit der Arbeit über Neuere deutsche Literatur unter besonderer Berücksichtigung der Medien. 1987 wurde ihm die Fellowship der Japan Society for Promotion of Science angetragen und 1990 erhielt er ein Stipendiat der Cité Internationale des Arts Paris. Reinhard Döhl wurde 1992 zum Ehrenmitglied der Accademia Tedesca in Rom ernannt. Er hielt außerdem Gastprofessuren an der Karl-Franzens-Universität (Graz), der Kansai-Universität in Osaka und der Hebrew University in Jerusalem. Reinhard Döhl war Medienwissenschaftler und Universitätsprofessor für Germanistik in Stuttgart und dort Spezialist für das Hörspiel und Hörspielautoren. Er war Gesamtkunstwerkforscher und Spezialist für die Dada-Kunst, insbesondere betreffs Hans Arp und Kurt Schwitters. Als Schriftsteller und Dichter hat er sich ebenfalls einen Namen gemacht. Reinhard Döhl gehörte der Stuttgarter Gruppe/Schule um Max Bense an. Er arbeitete als bildender Künstler im Bereich konkrete Poesie und der Collage, sowie als Mail Artist. In den 1960er und dann wieder in den 80er-Jahren arbeitete er intensiv mit dem Maler Günther C. Kirchberger zusammen. Nicht zuletzt war Reinhard Döhl der einzig langjährig bekannte Autor, der sich schon ab 1996 intensiv auf das neue, "dialogische" Medium Internet eingelassen hatte. Bei seinen experimentellen Internetliteratur- und Kunstprojekten arbeitete er häufig und intensiv mit Johannes Auer zusammen. Auszeichnungen: Bereits 1967 erhielt Reinhard Döhl den Prix Strasbourg. Werke (kleine Auswahl): "11 texte", "missa profana, zeitgedichte, moritat, liebesgedichte, variationen. Schritte 5", "wie man so sagt. gedichte", "wie man so liest. Klappentexte und Collagen", "Reinhard Döhl Lesebuch. Mit einem Nachwort von Bettina Sorge", Neue Westfälische Literatur Bd. 10. Münster: Ardey Verlag 2002.

www.reinhard-doehl.de