geboren am 27. August 1901 in Berlin, gestorben am 25. März 1955 in Dießen am Ammersee. Er war Sohn eines Arztes und wuchs auf im damaligen Großherzogtum Sachsen-Weimar. Mit einem vorfristigen Reifezeugnis trat er 1918 als Kadett ein in die Marineschule Flensburg. Dort war er Augenzeuge der Revolutionsereignisse. Zum Schein schloss er sich kurzfristig den revolutionären Matrosen an. Zurück in Sachsen, wurde er Mitglied des Freikorps Maercker, das zunächst zum Schutz der Nationalversammlung nach Weimar kam. In Halle, Magdeburg und Braunschweig war er beteiligt am Bürgerkrieg der Freikorps gegen die Kämpfer des Arbeiter- und Soldatenrats. Als Ingenieurs-Volontär arbeitete er anschließend in einem Hüttenwerk in Ruhrort. Wegen Folgeschäden nach einem Arbeitsunfall musste Hauser das Ingenieursstudium abbrechen. Er schloss sich einer Torpedobootflottille an und erlebte Ausläufer des Kapp-Putsches, mit dem er sympathisierte. Von 1920 bis 1922 war Hauser in Berlin, anschließend war er kurzzeitig als Arbeiter am Hochofen der Rheinischen Stahlwerke. In den Jahren 1923–1930 war Heinrich Hauser als (Leicht-)Matrose auf Handelsschiffen und nahm dort an Fahrten in alle Kontinente teil.
Als Matrose hatte Hauser Beziehungen zu Männern wie Frauen. Zeitweise war er eng befreundet mit Hans Jürgen von der Wense. Er war dreimal verheiratet, u. a. mit zwei jüdischen Frauen, denen er zur Flucht aus Deutschland verhalf. Er hatte zwei Kinder. Seiner Ehe mit Anna Luise, geb. Block, gesch. Duisberg (1896–1982), einer Tochter Josef Blocks, entstammte die Tochter Helene.
1925 wurde Heinrich Hauser Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung. Hauser schrieb zahlreiche Essays, Reisereportagen und Romane. Besonders beschäftigte ihn das Verhältnis von Mensch und Technik, Stadt und Land. Er ist einer der Vertreter der Neuen Sachlichkeit und ein gekonnter Erzähler, der vor allem in den dreißiger Jahren beim Publikum erfolgreich war. Für seinen zweiten Roman Brackwasser bekam er 1928 den Gerhart-Hauptmann-Preis für Literatur. Im selben Jahr entstand auf einer 6000 Kilometer langen Autofahrt durch das Ruhrgebiet seine Fotoreportage Schwarzes Revier.
1931 entstand sein Film Weltstadt in Flegeljahren. Ein Bericht über Chicago (Kamera und Regie).
Nach 1933 sympathisierte er zunächst mit dem Nationalsozialismus, in dem er eigene Ideale verwirklicht fand, vor allem in der Technik des Autobahnbaus, in der Luftfahrt, aber auch in der nationalistischen und rassistischen Ideologie. Vom S. Fischer Verlag verlangte er kurz nach der Machtergreifung, seinem Buch „Ein Mann lernt fliegen“ eine Widmung an den hochdekorierten Jagdflieger und führenden Nationalsozialisten Hermann Göring voranzustellen. Er wanderte 1939 in die USA aus, veröffentlicht aber noch bis zur Papierrationierung 1941 in Deutschland.
Kurz vor der Kapitulation Deutschlands veröffentlichte er in den USA unter dem Titel The German Talks Back einen zu diesem Zeitpunkt Aufsehen erregenden Versuch, das „wahre Deutschland“ abzugrenzen vom nationalsozialistischen Staat.
Im Jahr 1948 kehrte Heinrich Hauser nach Deutschland zurück und wurde für wenige Monate Chefredakteur der gerade von Henri Nannen gegründeten Zeitschrift Stern.
In seinem postum erschienenen Science-Fiction-Roman Gigant Hirn, der im Jahr 1975 in den USA spielt, wird eine Maschine gebaut, die schlicht „Hirn“ genannt wird und das gesamte militärische und zivile Leben steuern soll. Die Intelligenz des „Hirns“ verselbständigt sich aber, es wird zur Bedrohung, weil es sein eigenes Überleben sichern und ein Reich auf der Herrschaft von Maschinen gründen will. Dem Wissenschaftler Semper Fidelis Lee gelingt es schließlich, die Katastrophe zu verhindern.
Werke:
Das zwanzigste Jahr (1925) – sein Romanerstling;
Brackwasser (1928);
Schwarzes Revier (1930; Reprint 2001) – eine Ruhrgebietsreportage;
Neudruck 2010 als Begleitbuch zur obigen Ausstellung: Herausgeberin Barbara Weidle, mit einem Nachwort von Andreas Rossmann, Weidle-Verlag, Bonn 2010 ISBN 978-3-938803-25-7;
Die letzten Segelschiffe (1930) – Reisebericht über eine Fahrt auf dem Segelschiff Pamir;
Donner überm Meer (1931) – Roman;
Neudruck 2001. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Walter Delabar, Weidle Verlag, Bonn 2001 ISBN 978-3-931135-58-4;
Wetter im Osten (1932) - Reisebericht, Ostpreussen;
Feldwege nach Chicago (1932) – Bericht über eine USA-Reise;
Noch nicht (1932) – Roman;
Ein Mann lernt fliegen (1933) – über den Erwerb des Flugscheins;
Kampf – Geschichte einer Jugend (1934) – Autobiografie;
Fahrten und Abenteuer im Wohnwagen (1935; Reprint 2004) – Reisebericht;
Männer an Bord (1936) - Erzählungen;
Am laufenden Band (1936) – Reportage über die Automobilfertigung bei Opel (1. Teil der Opel-Reihe);
Die Flucht des Ingenieurs (1937) – Novelle;
Notre Dame von den Wogen (1937) – Schifffahrts-Roman;
Opel, ein deutsches Tor zur Welt (1937) – Festschrift zum 100. Geburtstag von Adam Opel und zum 75-jährigen Bestehen des Opel-Werks (2. Teil der Opel-Reihe);
Südeuropa ist erwacht (1938) – Reisebericht;
Australien (1939) – Reisebericht;
Battle Against Time (New York 1939, Charles Scribner's Sons) - How long can Hitler last?;
Im Kraftfeld von Rüsselsheim (1940) – Bericht über die deutsche Automobil-Zulieferindustrie (3. Teil der Opel-Reihe);
Kanada (1940) – Reisebericht mit zahlreichen Photos;
Time Was Reynal & Hithcock, New York 1942, Death of a Junker;
The German Talks Back (New York 1945, Henry Holt) – (Vorwort Hans Morgenthau);
Meine Farm am Mississippi (1950);
Bevor dies Stahlherz schlägt. (1951) – Bericht über den Motorenbau bei Opel;
Tochter Europas - Düsseldorf. (1951) - zusammen mit Alfred Tritschler;
Dein Haus hat Räder. (1952) – Bericht über den Karosseriebau bei Opel;
Die letzten Segelschiffe. Rowohlt, Hamburg 1952 (rororo 56) - Schiff, Mannschaft, Meer und Horizont;
Unser Schicksal – Die deutsche Industrie. (1952) – Bericht über die dt. Industrie in der Nachkriegszeit;
Gigant Hirn (1958) – Science-Fiction-Roman;
Ruhrgebiet 1928. Photographien von Heinrich Hauser (2010) – ein Wochenkalender für 2011;
Zwischen zwei Welten (2012) - Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Stefan Weidle, Weidle Verlag.
Quelle: www.wikipedia.de.
Der S. Fischer Verlag (Berlin), der Hauser den Auftrag zu dieser Reise gegeben hatte, veröffentlichte 1930 unter dem Titel „Schwarzes Revier" Hausers Reportagen und seine zahlreichen beeindruckenden Fotos. Erst zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hat der Weidle-Verlag (Bonn) diesen Klassiker über das Ruhrgebiet wieder aufgelegt. Das Nachwort schrieb Andreas Rossmann, Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Nils und Till Beckmann vom Ensemble „Spielkinder" (Bochum) nehmen das Publikum auf Hausers Reise durch das Revier mit. Musikalisch begleitet sie der Klangkünstler Peter Eisold. Auszüge aus der szenischen Lesung, die flora Gelsenkirchen, 18.04.2013. Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.
Heinrich Hauser: "Schwarzes Revier", Teil II
Der S. Fischer Verlag (Berlin), der Hauser den Auftrag zu dieser Reise gegeben hatte, veröffentlichte 1930 unter dem Titel „Schwarzes Revier" Hausers Reportagen und seine zahlreichen beeindruckenden Fotos. Erst zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hat der Weidle-Verlag (Bonn) diesen Klassiker über das Ruhrgebiet wieder aufgelegt. Das Nachwort schrieb Andreas Rossmann, Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Nils und Till Beckmann vom Ensemble „Spielkinder" (Bochum) nehmen das Publikum auf Hausers Reise durch das Revier mit. Musikalisch begleitet sie der Klangkünstler Peter Eisold. Auszüge aus der szenischen Lesung, die flora Gelsenkirchen, 18.04.2013. Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.
Heinrich Hauser: "Schwarzes Revier", Teil III
Der S. Fischer Verlag (Berlin), der Hauser den Auftrag zu dieser Reise gegeben hatte, veröffentlichte 1930 unter dem Titel „Schwarzes Revier" Hausers Reportagen und seine zahlreichen beeindruckenden Fotos. Erst zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hat der Weidle-Verlag (Bonn) diesen Klassiker über das Ruhrgebiet wieder aufgelegt. Das Nachwort schrieb Andreas Rossmann, Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Nils und Till Beckmann vom Ensemble „Spielkinder" (Bochum) nehmen das Publikum auf Hausers Reise durch das Revier mit. Musikalisch begleitet sie der Klangkünstler Peter Eisold. Auszüge aus der szenischen Lesung, die flora Gelsenkirchen, 18.04.2013. Aufgenommen und bearbeitet von Karl-Heinz Gajewsky.