Wer war Eduard Claudius?

1911 als Eduard Schmidt in Buer geboren, gestorben 1976 in Potsdam. 1925 bis 1927 Lehre als Maurer und Arbeit in diesem Beruf. Ab 1927 engagierte er sich in der Gewerkschaftsarbeit. Von 1929 bis 1932 gelangte er auf Wanderschaft nach Österreich, in die Schweiz, nach Italien, Frankreich und Spanien. 1932 wurde er Mitglied der KPD. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er 1933 verhaftet; 1934 emigrierte er in die Schweiz, wo er im antifaschistischen Widerstand aktiv war. 1936 wurde er von den Schweizer Behörden verhaftet; der drohenden Auslieferung an das Deutsche Reich entging er durch die Flucht nach Spanien. Claudius nahm als Mitglied der Internationalen Brigaden auf republikanischer Seite am Spanischen Bürgerkrieg teil; nach einer Verwundung wirkte er als Kultur- und Kriegskommissar. Gegen Ende des Bürgerkriegs wurde er 1938 in Frankreich interniert; von dort gelang ihm 1939 die Flucht in die Schweiz. Da er sich illegal im Lande aufhielt, wurde er erneut verhaftet und musste die Jahre von 1939 bis 1945 als Internierter in verschiedenen Schweizer Arbeitslagern verbringen. Die erneut drohende Abschiebung ins Deutsche Reich wurde durch Interventionen der Autoren Hermann Hesse und Albert Ehrenstein verhindert. Anfang 1945 schloss sich Claudius der italienischen Partisanenbrigade „Garibaldi“ an. Im Juli 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. Von 1945 bis 1947 war er Pressechef des bayerischen Ministeriums für Entnazifizierung; anschließend kehrte er für kurze Zeit ins Ruhrgebiet zurück. 1948 übersiedelte er in die Sowjetische Besatzungszone und ließ sich in Potsdam nieder. In der DDR wirkte Claudius bis 1956 als freier Schriftsteller. Ab 1956 war er Angehöriger des Diplomatischen Dienstes der DDR. Von 1956 bis 1959 hatte er die Funktion eines Generalkonsuls in Syrien inne, und von 1959 bis 1961 war er Botschafter der DDR in Nordvietnam.
Bekannt wurde er durch den autobiografisch geprägten Roman über den Spanischen Bürgerkrieg: "Grüne Oliven und nackte Berge". Eduard Claudius war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und von 1955 bis 1957 dessen Erster Sekretär. Seit 1965 gehörte er der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin an, von 1967 bis 1969 als ihr Vizepräsident. Von 1963 bis 1967 war er Mitglied des Bezirkstages für den Bezirk Potsdam. Er erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1951 einen Nationalpreis 3. Klasse, 1954 den Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam, 1955 den Literaturpreis des FDGB und den Vaterländischen Verdienstorden in Silber sowie 1975 den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. (Quelle: Wikipedia). Veröffentlichungen (kleine Auswahl): Jugend im Umbruch, Basel 1936 (unter dem Namen Edy Brendt), "Grüne Oliven und nackte Berge", Zürich 1945, "Salz der Erde", Berlin 1948, "Menschen an unserer Seite", Berlin 1951, "Seemannsgarn neu gesponnen", Berlin 1954. "Als die Fische die Sterne schluckten", Berlin 1961, "Aus den nahen und den fernen Städten", Berlin 1964, "Ruhelose Jahre", Halle (Saale) 1968, "Geschichte einer Liebe", Halle [u.a.] 1982.