Charlotte Temming

1903 in Aachen als Charlotte Herz in einer jüdischen Familie geboren, 1984 in Dortmund gestorben. Nach dem Gymnasium Lehre als Goldschmiedin in Nürnberg. Erste Gedichte, Mitglied bei der Kommunistischen Jugend. 1929 Heirat und Umzug nach Dortmund. Mitglied des Bundes proletarisch-revolitionärer Schriftsteller um Paul Polte. Kurze Inhaftierung nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Mehrere Geschwister konnten in die Niederlande und nach Palästina fliehen. Ihr Vater und weitere ca. 20 Verwandte wurden in Konzentrationslagern ermordet. Ihrer Deportation entging sie durch Flucht. Bis zum Eintreffen amerikanischer Truppen musste sie sich verstecken und lebte lange in einem Keller. Nach Kriegsende war sie Stadtverordnete der Kommunistischen Partei Deutschlands im Dortmunder Stadtrat. Sie setzte sich für den Bau des Mahnmals Bittermark ein. 1959 trat sie aus der KPD aus. Sie schrieb Gedichte, kurze Erzählungen und pädagogische Artikel.